+++ Sendehinweis +++ Heute, 13.07.2016, 24 Uhr, ZDF, Markus Lanz: „Wenn Männer ihre Partnerin töten …“ – u.a. ist der bekannte Profiler Axel Petermann zu Gast

tv

 

Mittwoch, 13. Juli 2016, 24.00 Uhr

Markus Lanz

Thomas Lenerz, seine Schwester verschwand 1996 spurlos
1996 verschwand seine Schwester Trudel spurlos. Lenerz sagt: "Das 
plötzliche Verschwinden war für uns als Familie nicht 
nachvollziehbar." Der Bruder des Opfers erzählt von seiner Schwester.

Wolfgang Kaes, Journalist
Er hat den "Fall Trudel Ulmen" aufgeklärt. In der Sendung erzählt 
Kaes, wie ihn eine amtliche Bekanntmachung aufhorchen ließ und sein 
Engagement zur Mordaufklärung nach 16 Jahren führte.

Gudrun Roth, Rechtsanwältin
Im Prozess war sie die Anwältin des Nebenklägers Thomas Lenerz. Roth 
erzählt, wie sich der Ehemann der ermordeten Trudel Ulmen bei 
polizeilichen Verhören in Widersprüche verwickelte.

Axel Petermann, Profiler
Der Profiler weiß: "Jeder ist unter bestimmten Umständen in der Lage 
zu töten." In der Sendung erklärt Petermann, wann ihm klar war, dass 
der Ehemann etwas mit der Tat zu tun hat.

Quelle: http://www.presseportal.de/pm/7840/3376864

Axel Petermann: DER PROFILER – Lesung am 28.08.2015 in Berlin – Ein Spezialist für ungeklärte Morde berichtet!

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Wann: Freitag, 28.08.2015
Beginn: 19.30 Uhr

Wo: Lehmanns in Berlin, Friedrichstraße 128
Eintritt: 7,50 € | 5 €

Kartenvorverkauf Tel: 030 / 2827079

http://www.lehmanns.de/page/veranstaltungenberlin#1592-04

Axel Petermann
Der Profiler

Der Spezialist für ungeklärte Morde berichtet an diesem Abend von spektakulären Kriminalfällen, die er im Laufe seiner über 40-jährigen Karriere erlebt hat.

An diesem Abend gewährt der Axel Petermann einen ungeschönten Einblick in die kriminalistische Arbeit bei Tötungsdelikten, die immer wieder durch Leichenhallen, Sektionssäle und auch Schlachthäuser führt.
Der Autor berichtet von spektakulären Kriminalfällen, die er im Laufe seiner über 40-jährigen Karriere erlebt hat.

Axel Petermann hat als Leiter der Mordkommission in Bremen und stellvertretender Leiter im Kommissariat für Gewaltverbrechen mehr als 1000 Fälle bearbeitet, in denen Menschen eines unnatürlichen Todes starben.
Im Jahr 2000 begann er mit dem Aufbau der Dienststelle »Operative Fallanalyse«, deren Leiter er heute ist.
Ebenfalls seit 2000 ist er ständiger Berater des Bremer Tatort (mit Sabine Postel und Oliver Mommsen). Zudem lehrt er seit vielen Jahren als Dozent für Kriminalistik an der Hochschule für Öffentliche Verwaltung.

Veröffentlichung auf justitiasnews mit freundlicher Genehmigung von Herrn Axel Petermann

Der Profiler: Wie Axel Petermann Mörder jagt und der Hinweis von justitiasnews auf den Verein ANUAS e.V.

Fallanalyse mit Axel Petermann

Kein Polizist kann so spannend vom Töten erzählen wie Axel Petermann, einer der umstrittensten Kriminalisten Deutschlands. Nun ist er im Ruhestand – doch als privater Profiler ermittelt er einfach weiter.

Von Laura Hertreiter

Zur Wahrheit führen drei Stufen. Drei Stufen, über die ein hagerer Mann mit einem Messer das Häuschen im Harz betrat. Ein Teil der Wahrheit ist, dass das helle Kleinstadtgebäude hinter dem Jägerzaun damals ein Bordell war. Zwei thailändische Prostituierte öffneten dem Mann die Tür und nannten einen Preis. Er nickte, trat ein, kurz darauf stach er so lange auf die beiden Frauen ein, bis eine von ihnen tot war. Die andere rannte blutüberströmt auf die Straße. Der Rest der Wahrheit liegt seit einem Jahrzehnt im Dunkeln.

Die Akte des Kriminalfalls, den die Polizei im Harz „Thai-Mord“ nennt, ist längst geschlossen, in dem Häuschen verkaufen sie jetzt Tierfutter. „Whiskas für 69 Cent“ steht in krakeliger Kreideschrift auf der Tafel neben dem Eingang. Es ist ein flirrend heißer Sommertag, Axel Petermann, 62, läuft mit langen Schritten vor dem Häuschen auf und ab. Der Ermittler ist gekommen, weil der Mörder nie gefasst wurde. Und weil er die Wahrheit nicht im Verborgenen lassen will.

Schritt, Blick auf die zerknitterten Fotos in seinen Händen, Schritt, Blick auf das Grundstück hinter dem Zaun, Schritt. Die Tanne auf dem Foto gibt es nicht mehr. Dafür sitzen heute in der Einfahrt Leute an einem Plastiktisch, über dem Zigarettenrauch wabert. Plötzlich löst sich ein schmaler Mann aus den Schwaden, mit einem energischen Ruck, wie einer, der schon eine Weile gelauert hat.

Exot unter diskreten Polizeibeamten

„Was machen Sie hier? Was soll das?“ Seine Stimme ist laut, die Zunge schrammt beim Sprechen an die Zähne. Petermann, groß gewachsen, weißes, nackenlanges Haar, weißer Schnauzbart, hält die Fotos gegen die Sonne, kneift die Augen zusammen, lächelt. Aufzufallen ist er gewohnt. „Ich sehe mich um.“

Petermann, der seit Jahrzehnten als einer der umstrittensten Kriminalisten des Landes gilt, will seinen ersten Fall als Privatermittler lösen. Vier Jahrzehnte lang arbeitete er bei der Kripo in Bremen, leitete die Mordkommission und untersuchte den Tod von mehr als 1000 Menschen. Immer wieder auch im Scheinwerferlicht von Kamerateams. Schon damals war er der Exot unter den diskreten Polizeibeamten. Ein Freigeist mit besonderem Scharfsinn, sagen alte Bekannte von der Bremer Staatsanwaltschaft, ein Querdenker. Ein verschrobener Narzisst, sagen Polizeikollegen. Seit Herbst ist Petermann nun im Ruhestand. Eigentlich. Denn in Wahrheit ermittelt er einfach weiter, im Auftrag von verzweifelten Angehörigen.

Ende der Neunzigerjahre beschäftigte er sich als einer der Ersten in Deutschland mit der Operativen Fallanalyse. Mit Ermittlungsmethoden also, mit denen Profiler beim FBI seit den Siebzigern bei Mord- und Sexualverbrechen in den USA versuchen, anhand von Spuren und Indizien Tatabläufe nachzuvollziehen und Täterprofile zu erstellen. Demnach ist jede Tat eine Kette von Entscheidungen des Täters. Mit jeder getroffenen Entscheidung gibt er ein Stück von sich preis.

In Deutschland wurde das Vorgehen anfangs belächelt. Das Nachspielen von Morden, das Annähern an die Gedanken eines Verbrechers galten als esoterisch in den Neunzigern, als die euphorische Annahme herrschte, man habe mit der DNA-Analyse eben erst den wissenschaftlichen Code gefunden, um jeden Mordfall zu lösen. Anders als viele Kollegen glaubte Petermann von Anfang an, dass die Auswertung von genetischem Material nur ein Teil der Ermittlung sein könne, dass die Fallanalyse helfen könnte, die Ergebnisse einzuordnen. Er sollte recht behalten: Seit Anfang der 2000er-Jahre gibt es speziell ausgebildete Fallanalytiker in allen Landeskriminalämtern.

Spezialermittler zwischen Gut und Böse

Vor dem ehemaligen Bordell wedelt der Mann hinterm Gartenzaun nun mit seiner Kippe, als könne er Petermann so aus der Luft radieren. „Verschwinden Sie, das ist kein Puff mehr. Wir wollen damit nichts zu tun haben.“ Er trägt eine Jogginghose und einen Kapuzenpullover mit abgeschnittenen Ärmeln, aus dem dünne Arme ragen. „Hauen Sie ab!“

„Ich bin Ermittler. Ich interessiere mich für den Mord, der hier vor zehn Jahren passiert ist.“ Hinten bei den Rauchern wird getuschelt, vorn am Zaun dehnt der Mann den Bund seines Pullovers mit den Daumen Richtung Boden. „Hier kommen noch immer Leute vorbei, die denken, hier wär ein Puff. Muss noch immer im Internet stehen.“ Er blickt prüfend in Petermanns Gesicht. Freundliches Lächeln. Kein Freier. Dann weicht die Vorsicht der Neugier.

 „Wir wissen das mit dem Mord. Komisch, dass man den Mörder noch immer nicht kennt“, er spricht jetzt in atemlosem Stakkato. „Wir wollten das Haus trotzdem, hat nicht viel gekostet. Verfluchter Saustall, als wir’s übernommen haben. Überall Blut und Pulver von der Spurensicherung und durchgefickte Matratzen, nicht mal den Kühlschrank haben die ausgeräumt, dabei war der Mord vier Jahre her, als wir eingezogen sind, wir mussten alles entsorgen und haben es uns schön gemacht, Tierfutterladen, sehnse?“ Er tritt von einem Plastikpantoffel auf den anderen. Dann fragt er: „Wollense mal reinkommen?“ und schiebt das krächzende Gartentor auf.

Anders als in der bürokratischen Realität deutscher Polizeibeamter hatten Profiler in Film und Literatur schon in den Neunzigern den Erfolg von Sir Arthur Conan Doyles „Sherlock Holmes“ fortgeschrieben. Die Hannibal-Lecter-Reihe, der Hollywood-Thriller „Sieben“, oder die Serie „Profiler“ erzählen einem Riesenpublikum von den Spezialermittlern zwischen Polizei und Verbrecher, zwischen Gut und Böse.

Und Petermann, der seit drei Jahrzehnten denselben sandfarbenen Trenchcoat trägt, ist nicht nur Kriminalist, sondern auch Geschichtenerzähler. Beim Rundfunk lieben sie es, wenn er mit ruhiger Märchenonkelstimme vom Töten spricht. Er hat den ARD-Tatort beraten und mit geänderten Namen Bücher über seine Fälle geschrieben, sie tragen Titel wie „Im Angesicht des Bösen“ und „Auf der Spur des Bösen“. Fesselnde Geschichten, in denen er seine Gedanken und Gefühle an Tatorten schildert, das Getriebensein auf der Suche nach Antworten auf Fragen, die eine Leiche aufwirft. Jedes Buch ein Bestseller.

Quelle und weiteres zu Lesen unter: http://www.sueddeutsche.de/panorama/umstrittener-profiler-true-detective-1.2588279

Bild ANUAS-Kopf - Bundesverband

ANUAS e.V. http://www.anuas.de/ ist eine Hilfsorganisation für Angehörige von Mord-, Tötungs-, Suizid- und Vermisstenfällen und ist bundesweit die einzige Betroffenen-Opfer-Hilfsorganisation. Als gemeinnütziger Bundesverband ist ANUAS e.V. tätig mit zwischenzeitlich 18.000 Mitgliedern.